Beim Löschzug Kall gab es am Sonntag, 01.03.15 gleich mehrere Gründe zum Feiern: Der Wehr wurde ein neues Einsatzfahrzeug übergeben, zwei junge Männer wurden befördert und ein neuer Löschzugführer und dessen Stellvertreter wurden in ihre Ämter eingeführt. Für all diese Anlässe war das Feuerwehrgerätehaus in eine festlich geschmückte Halle verwandelt worden.
Neben den Feuerwehrangehörigen und den Gästen von Rat und Verwaltung konnten Gemeinde-Wehrleiter Harald Heinen und Bürgermeister Herbert Radermacher mit David Davids und Peter Willekens auch zwei Mitglieder der Feuerwehr aus der belgischen Partnerstadt Mol begrüßen, was den Bürgermeister besonders erfreute. Er sei dankbar dafür, dass die Feuerwehren aus Kall und Mol die Partnerschaft mit Leben erfüllten.
Bevor er den Fahrzeugschlüssel des neuen Gerätewagens-Logistik an Wehrleiter Harald Heinen übergab, sagte Bürgermeister Herbert Radermacher, dass die Ersatzbeschaffung für den alten Gerätewagen (GW) längst überfällig gewesen sei. Bei dem neuen GW handele es sich jedoch um ein gebrauchtes Fahrzeug, das die Gemeinde zum Preis von 54.000 Euro erworben habe. Der Bürgermeister dankte den Wehrleuten, die das Fahrzeug umgerüstet hätten.
Der bisherige GW sei 1992 ebenfalls gebraucht gekauft und damals in Eigenleistung umgerüstet worden. Fast 25 Jahre habe der Wagen für den Materialtransport gedient, wobei er in dieser Zeit insbesondere als Begleitfahrzeug für den Kranwagen „Goliath“ im Einsatz gewesen sei. Bei dem neuen, im Jahr 2011erstmals zugelassenen Fahrzeug handele es sich um einen 250 PS starken MAN mit geschlossenem Kofferaufbau, einer hydraulischen Ladebordwand und einem zulässigen Gesamtgewicht von 14 Tonnen. Eingesetzt werde der neue GW-Logistik bei Gefahrgut-Unfällen, bei Hochwasser sowie für die Sicherung von Materialnachschub und -versorgung.
In Eigenleistung sei der Innenausbau des GW vollzogen worden. Zudem habe man zusätzliche Rollcontainer und Schankwagen angeschafft. Für das Fahrzeug sei eines Restnutzungsdauer von 20 Jahren vorgesehen.
Die Gesamtkosten für den Kauf des Gebraucht-Lkw und für die feuerwehrtechnische Umrüstung hätten am Ende erheblich unter dem Haushaltsansatz von 75.000 Euro gelegen, berichtete Wehrleiter Heinen. Ein vergleichbares Neufahrzeug hätte die Gemeinde Kall rund 130.000 Euro gekostet.
Nachdem der katholische Pfarrer Hajo Hellwig und dessen evangelischer Amtsbruder Christoph Ude dem neuen GW den kirchlichen Segen gegeben hatten, überreichte Wehrleiter Harald Heinen den Fahrzeugschlüssel offiziell an den Löschzugführer Thomas Golüke. Harald Heinen nutzte die Feierstunde dazu, zwei junge Wehrmitglieder zu befördern. Nach erfolgreich bestandenen Lehrgängen ernannte Heinen die Mitglieder Alexander Lang und Thomas Przytarski zu Oberfeuerwehrmännern.
Und auch der Wechsel der Löschzugführung, die sich zum Jahresbeginn verändert hat, wurde offiziell vollzogen. Bürgermeister Herbert Radermacher und Wehrleiter Heinen dankten dem Gemeindebrandinspektor Frank Dreßen, der zu Jahresende sein Amt als Löschzugführer zur Verfügung gestellt hatte, für seine jahrelange kompetente und ehrenamtliche Arbeit.
Als Nachfolger von Frank Dreßen hatte der Löschzug dem Wehrleiter den Brandinspektor Thomas Golüke, den bisherigen Stellvertreter von Frank Dreßen vorgeschlagen. Auch war es der Wunsch des Löschzuges, dass der Brandinspektor Werner Lang das Amt des Stellvertreters übernehmen solle. Diesem Wunsch kam Harald Heinen nun nach und ernannte Thomas Golüke zum Löschzugführer und Werner Lang zum Stellvertreter. Aktuell verfüge der Löschzug Kall über 38 aktive Einsatzkräfte, berichtete Heinen.
Text/Fotos: Reiner Züll